Was sind Baumängel und Bauschäden? – Definitionen und Unterschiede

Baumangel und Bauschaden Berlin

Baumängel und Bauschäden treten häufig gemeinsam auf, sind aber unterschiedliche Begriffe mit klarer Abgrenzung:

Ein Baumangel liegt dann vor, wenn die ausgeführte Bauleistung negativ vom vertraglich vereinbarten Zustand abweicht – also der Ist-Zustand nicht dem geschuldeten Soll-Zustand entspricht. Dabei handelt es sich um einen juristischen Begriff, der unter anderem in § 13 VOB/B sowie § 434 BGB geregelt ist. Entscheidend ist, dass eine Bauleistung zum Zeitpunkt der Abnahme frei von Sachmängeln sein muss – sie muss also die vereinbarte Beschaffenheit aufweisen und den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen.

Ein Bauschaden hingegen bezeichnet eine tatsächliche Verschlechterung des Bauwerkszustands. Er kann durch einen Baumangel ausgelöst werden, ist aber nicht zwingend dessen Folge. Auch äußere Einflüsse wie Witterung, falsche Nutzung, mangelnde Wartung oder Materialermüdung können zu einem Schaden am Bauwerk führen.

Was ist ein Bauschaden?

Ein Bauschaden ist eine Beeinträchtigung der Funktion, des Wertes oder der Gebrauchstauglichkeit eines Gebäudes – also ein Zustand, der unter normalen Umständen nicht zu erwarten wäre. Die Ursachen reichen von Konstruktions- und Verarbeitungsfehlern über Materialschwächen bis hin zu Umwelteinflüssen, Überlastung, Schadstoffeinwirkung oder fehlender Instandhaltung.

Die Folgen können vielfältig sein: von optischen Mängeln über eingeschränkte Nutzung bis hin zu erheblichen Risiken für Gesundheit oder Sicherheit.

Besonders anfällige Baubereiche

Erfahrungsgemäß treten Baumängel und daraus resultierende Schäden besonders häufig in folgenden Bereichen auf:

  • Abdichtungen an Kellern, Bodenplatten, Tiefgaragen

  • Nass- und Feuchträume

  • Fenster, Türen, Dächer, Terrassen und Balkone

  • Erker, Loggien sowie Putz- und Mauerwerksanschlüsse

  • Trockenbau, Fassaden, Holzbauteile, Estriche

  • Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik (insbesondere bei Dämmung und Dichtigkeit)

  • Elektroinstallationen (z. B. unzureichende Absicherung oder falsche Dimensionierung)

Typische Anzeichen für Mängel oder Schäden

Baumängel und Bauschäden machen sich unter anderem durch folgende Symptome bemerkbar:

  • Feuchtigkeit, Nässe, Schimmel, Pilz- oder Schwammbefall

  • Risse in Wänden, Böden oder Decken

  • Zugluft, ungewollte Geräusche oder unangenehme Gerüche

  • Legionellenbefall in Wasserleitungen

  • Unebenheiten, falsche Gefälle oder fehlende Abdichtungen

  • Substanzzerfall, Verunreinigungen oder erhöhter Energieverbrauch

Zurück